Von Zeltplatz zu Stadtleben

Nach einer turbulenten Gewitternacht, in der der Regen unsere Zelte ordentlich durchnässte, begann der Tag früh. Zelte abbauen, alles verstauen und dann auf die Bikes – das war die Devise. Der straffe Zeitplan war durch die lange Etappe von 130 Kilometern und den Schulbeginn im Dorf um 8 Uhr vorgegeben.

Besonders schön war, dass wir heute gemeinsam in derselben Gruppe radeln durften. Auf den flachen Strecken lief es harmonisch, und wir konnten die Zeit auf dem Rad richtig genießen. Doch sobald es bergauf ging, zeigten sich Unterschiede: Ohne elektrische Unterstützung war es kaum möglich, mit den E-Bikes mitzuhalten.

Nach etwa 40 Kilometern begann der herausforderndste Teil der Etappe: ein 17 Kilometer langer Anstieg. Hier entschied sich Mirjam, in den Begleitbus zu wechseln – denn Bettina hätte sonst alleine viel Kraft fürs Anschieben gebraucht.

Unser Ziel war Wolaita Sodo, eine lebhafte Stadt mit etwa 150’000 Einwohnern. Nach rund 90 Kilometern verluden wir unsere Fahrräder in die Begleitfahrzeuge, um die letzten Kilometer schneller zurücklegen zu können. So erreichten wir unser Tagesziel bereits am frühen Nachmittag.

Das Hotel in Wolaita Sodo bot uns nicht nur eine willkommene Abwechslung zu den Zelten, sondern auch die Gelegenheit, uns wieder um die Basics zu kümmern: Unsere durchgeschwitzten Kleider konnten gewaschen und – das Beste – auch vollständig getrocknet werden.

Ein reichhaltiges Abendessen rundete den Tag perfekt ab. Mit vollem Magen und einem bequemen Bett in Aussicht fielen wir zufrieden in den Schlaf – bereit für neue Abenteuer am nächsten Morgen.