Unsere Reise durch das faszinierende Omo River Gebiet führte uns heute durch karge, heiße Landschaften. Nach einer langen Fahrt hielten wir bei einem Stamm, der am Ufer des Omo River lebt. Die Begegnung mit den Menschen dort war ein beeindruckendes Erlebnis. Einige von uns ließen sich die Gesichter bemalen, eine Tradition, die tief in der Kultur der Region verwurzelt ist. Es war faszinierend zu sehen, wie diese Kunstform sowohl als Ausdruck von Identität als auch von Kreativität dient.
Am Abend erreichten wir unser Camp direkt am Omo River, wo wir zum ersten Mal unsere Zelte aufschlugen. Die Verlockung, nach der heißen Fahrt ins kühle Wasser zu springen, war groß – doch die Realität holte uns schnell ein. Aufgrund der Verunreinigung und Parasiten im Wasser war ein Bad leider keine Option. Stattdessen genossen wir die entspannende Atmosphäre des Flusses aus sicherer Entfernung und ließen uns von den Geräuschen des Waldes in die Nacht begleiten.
Zum Abendessen wurden zwei Ziegen geschlachtet – ein Moment, der uns die unmittelbare Verbindung zwischen Nahrung und Natur vor Augen führte. Für uns, die wir es gewohnt sind, Fleisch in fertigen Verpackungen zu sehen, war es ein ungewohntes Erlebnis. Besonders für uns Vegetarier war dieser Anblick eine Herausforderung. Doch es war beruhigend zu wissen, dass die Tiere bis zu ihrem letzten Tag ein freies und artgerechtes Leben geführt hatten – eine Haltung, die Respekt vor der Natur und den Ressourcen zeigt.
Die Nacht verbrachten wir in unseren Zelten, umgeben von der beruhigenden Kulisse der Natur. Die Geräusche des Waldes, das Rauschen des Flusses und der klare Sternenhimmel machten diesen Tag zu einem unvergesslichen Erlebnis. Es ist faszinierend, wie das Leben in dieser Region trotz aller Herausforderungen so reich und lebendig sein kann.
Dieser Tag hat uns einmal mehr gezeigt, wie wichtig es ist, mit Respekt und Offenheit in andere Kulturen einzutauchen – und gleichzeitig die eigene Komfortzone immer wieder zu hinterfragen.


